Kinderbuchautor Michael Mantel auf der Leipziger Buchmesse 2024, an ein Buchregal gelehnt, in dem sein Buch "Unterholz-Ninjas steht"

Auf der Leipziger Buchmesse im Frühjahr 2024 – die "Unterholz-Ninjas" sind gerade erschienen.

Plötzlich Kinderbuchautor

So war das wirklich nicht geplant. Ganz ehrlich. Okay, "Kinderbuchautor wider Willen" wäre nun auch die falsche Überschrift, aber geplant war es so tatsächlich nicht. Ich hatte die Tür in die Kinderbuchwelt gerade erst aufgestoßen, nachdem ich mich zwanzig  Jahre nicht getraut, nicht für gut genug befunden hatte. Klar, auf dem Kinderbuchmarkt ist auch nicht alles Gold, da gibt es schon eine Menge Durchschnitt. Vielleicht hatte ich ja gerade davor am meisten Angst. Durchschnitt zu werden. Man orientiert sich ja immer an den Großen der Szene, und wenn man sich Vorbilder wie Mark Janssen, Benji Davies oder Adam Stower sucht, hängt die Latte schon extrem hoch.

 

Bereits Anfang der Nullerjahre war ich mit einem Kinderbuchprojekt unterm Arm nach Frankfurt gereist, um dort auf der Buchmesse 

meine Illustrationen zu zeigen. Und kläglich gescheitert, wie so viele. Abgefertigt in ein paar Minuten, nach vorangegangenem stundenlangem Schlangestehen. Es war schon klar, dass es den meisten so geht. Aber mit ein bisschen Abstand habe ich mir selber gesagt, dass es einfach noch nicht reicht. Außerdem war ich als Storyboardzeichner mit meinen Filmprojekten gut beschäftigt.

 

Ich war schon nach ein paar Jahren in die Selbstständigkeit gewechselt, hatte dankbar die meisten Jobs angenommen. Und es waren gute Jobs dabei. Wöchentliche Illustrationen fürs Handelsblatt zum Beispiel, Storyboards für große Marken wie Audi oder Brigitte.  Schulbücher für Klett und Illustrationen für Magazine wie GEOlino. Auch eigene Projekte gab es, zum Beispiel habe ich über 5 Jahre mehr als 500 Cartoons gezeichnet.

 


„Kinderbücher waren immer eine Art Königsdisziplin, und so wurde der Wunsch, einen Fuß in die Branche

zu setzen, immer größer. Und auch die Sehnsucht, etwas Eigenes zu veröffentlichen.“

Aber wenn man tagein, tagaus mit Geschichten für Kinder zu tun hat, wächst mit der Zeit der Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Zumindest war es bei mir so. Unbewusst zunächst. Immer nur die Ideen andere umzusetzen, war auf Dauer nicht befriedigend. Und Kinderbücher waren immer eine Art Königsdisziplin

für mich. Auch wenn ich selber noch keine Kinder hatte. Irgendwann dann schon, und so wurde der Wunsch, einen Fuß in die Branche zu setzen, immer größer. Und auch die Sehnsucht, etwas Eigenes zu veröffentlichen.


Aus dem ersten Band der "Unterholz-Ninjas", "Das Abenteuer beginnt".

Doch zurück zu Kommissar Zufall. Der kam ins Spiel, nachdem ich mich 2021 entschlossen hatte, ins Kinderbuch-Game einzusteigen. In meinem privaten Umfeld hatte sich einiges geändert, und so kam der Impuls, auch in meinem beruflichen Leben etwas zu ändern. Mehr als ein halbes Jahr hatte  ich intensiv an meinem "Stil" gearbeitet, hatte Abend um Abend am Wacom gesessen (Corona sei dank)  und die Stiftspitze malträtiert. Im Frühjahr 2021 fühlte ich mich bereit, ein Kinderbuchportfolio zusammenzustellen. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. 

 

Dass ich noch im selben Jahr die Zusage für einen eigenen Kinderroman bekommen sollte, das war wirklich nicht geplant. Das schwöre ich, und Petterson und Findus oder wer auch immer seien meine Zeugen. Ich erzähle die Geschichte gerne bei meinen 

Lesungen, wenn Erwachsene dabei sind. Wer also die Details erfahren möchte (und die Geschichte ist wirklich nicht schlecht), sollte zusehen, mich bei einer meiner Veranstaltungen zu besuchen. So, Cliffhänger wäre platziert.

 

Die Kurzversion: Ravensburger ist über Umwege über mein Portfolio gestolpert und hat Potential in meiner Textkunst gesehen. Und zack, hatte ich einen Buchvertrag in der Tasche. 4 Bände inklusive Illustrationen, umsetzbar in gut zwei Jahren. Die Geburtsstunde der Unterholz-Ninjas. Und die haben mein Leben nachhaltig verändert. Doch darüber werde ich vielleicht an andere Stelle berichten.


Landkarte des "Endlosen Waldes"

Aus dem Vorsatz der "Unterholz-Ninjas": Eine Karte des "Endlosen Waldes". Seit ich ein Kind bin, haben es mir Karten angetan. Kann man da doch so schön in andere Welten versinken, Abenteuer erspinnen...

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